Amphibienarten

Kurzcharakteristik der heimischen Amphibiengruppen

Schwanzlurche (Caudata)

Langgestreckter Körper, beide Extremitätenpaare etwa gleich gestaltet, zeitlebens mit Schwanz. Besamung der Eier im Körperinneren.

Salamander: (Feuersalamander, Alpensalamander)
Schwanz annähernd drehrund, auffällige Ohrdrüsen (Parotiden) am Hinterkopf, Rippenfurchen deutlich erkennbar. Kein Rücken- oder Schwanzsaum bei erwachsenen Tieren. Weibchen bringen Larven (Ovoviviparie) oder fertig entwickelte Jungtiere (Viviparie) zur Welt.

Molche: (Bergmolch, Teichmolch, Alpen-Kammmolch)
Schwanz seitlich abgeplattet. Erwachsene Tiere in Wassertracht mit Rücken- und/oder Schwanzsaum. Keine auffälligen Parotiden. Eier werden einzeln abgelegt.

Froschlurche (Anura)

Gedrungener Körper. Hinterbeine als mächtige Schwimm- und Sprungbeine ausdifferenziert. Nach Abschluss der Metamorphose schwanzlos. Besamung der Eier im Wasser. Laich in Ballen, Klumpen oder Schnüren.

Scheibenzüngler: (Gelbbauchunke)
Pupille herzförmig, Trommelfell nicht sichtbar, Parotiden fehlen. Hautwarzen mit feinen Hornstacheln. Bauch gelb mit schwarzen Flecken. Laich in kleinen Klümpchen an Pflanzenteile geheftet.

Kröten: (Erdkröte, Wechselkröte)
Haut warzig und trocken, deutlich hervortretende Parotiden. Laich (doppel-)schnurförmig, um Strukturen unter Wasser geschlungen oder frei am Boden liegend.

Laubfrösche: (Europäischer Laubfrosch)
Haut glatt, glänzend und feucht, Finger- und Zehenspitzen mit Haftscheiben, Parotiden fehlen. Laich in kleinen Klümpchen.

Echte Frösche: (Braunfrösche, Wasserfrösche)
Haut relativ glatt und glänzend. Zwischen Auge und Hüftregion Drüsenleisten. Parotiden fehlen.

Braunfrösche: Ober- und Unterschenkel gebändert. Keine oder innere Schallblasen. Laich wird als einzelner Laichballen abgegeben.

Wasserfrösche: Ober- und Unterschenkel marmoriert. Paarige Schallblasen. Laich wird meist portionsweise als Ballen abgesetzt.

Nahrung und Feinde unserer heimischen Amphibien

Egal ob Schwanz- oder Froschlurch, alle ausgewachsenen Amphibien ernähren sich ausschließlich räuberisch von verschiedenen Kleintieren. Zur Hauptnahrung ausgewachsener Amphibien zählen Insekten, Spinnen, Tausendfüßler, Kleinkrebse, Schnecken und Würmer.
Die Kaulquappen der Froschlurche ernähren sich größtenteils von pflanzlicher Kost wie Phytoplankton, Algen oder sich zersetzende Planzenteile.
Molch- und Salamanderlarven ernähren sich, wie die ausgewachsenen Tiere, von anderen aquatisch lebenden Tieren (gelegentlich auch Kaulquappen von Froschlurchen oder kleine Artgenossen).

Die stärkste Bedrohung für Amphibien stellt der Mensch dar. Lebensraumverlust durch intensive Landnutzung und Lebensraumzerschneidung durch Verkehrswege zählen zu den Hauptursachen des Rückgangs von Amphibienpopulationen in Europa.
Zu den wichtigsten natürlichen Feinden (Fressfeinden) der Amphibien zählen: im Wasser lebende Insekten (Gelbrandkäfer und seine Larven, Libellenlarven), Fische (Forellen, Elritzen, Hechte etc.), Reptilien (Ringelnatter, Kreuzotter), Vögel (Störche, Reiher, Greifvögel, Krähen etc.) Säugetiere (Iltis, Fuchs, Igel, Spitzmäuse etc.).
Krankheiten können Amphibien-Populationen zusätzlich schwächen, wie z.B. die vom Menschen in Europa eingeschleppte Chytridiomycose.

Gefährdung und Schutz der heimischen Amphibien

In Kärnten sind mit Ausnahme des Alpensalamanders alle heimischen Amphibienarten laut der Roten Liste gefährdeter Tierarten mehr oder weniger stark gefährdet.
Sämtliche in Kärnten heimische Amphibienarten sind durch das Kärntner Naturschutzgesetz (LGBl. 79/2002) bzw. die Tierartenschutzverordnung (LGBl. 3/1989) ganzjährig vollkommen geschützt.
Acht heimische Amphibienarten finden sich auch im Anhang II bzw. Anhang IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (RICHTLINIE 92/43/EWG) und genießen damit europaweiten Schutzstatus.

 

Quellen der Angaben zu den Amphibienarten in dieser Kategorie inkl. aller Unterkategorien:

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